Impulsgeber für Klimakooperationen
Die Klimakrise erfordert weltweite Zusammenarbeit, weil kein Staat und keine Region dieser globalen Herausforderung allein begegnen kann. Deutschland engagiert sich schon seit Jahrzehnten auch auf internationaler Ebene für den Klimaschutz. Um die Anstrengungen zu verstärken, hat das Auswärtige Amt die Zuständigkeit für die internationale Politik übernommen und sich zum Ziel gesetzt, die internationale Klimakooperation als Querschnittsaufgabe zu verankern.
Impulsgeber bei Weltklimakonferenzen
Ein zentraler Hebel in der internationalen Klimapolitik sind die Weltklimakonferenzen (COP) unter der Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Deutschland war bereits Impulsgeber beim Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro und für das Kyoto-Protokoll 1997. Ein großer Durchbruch gelang mit dem Pariser Klimaabkommen 2015, in dem sich erstmals alle Staaten völkerrechtlich dazu verpflichteten, nationale Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contribution, NDC) zu erarbeiten und umzusetzen. Die Weltgemeinschaft setzte sich außerdem zum Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Deutschland will mit einer aktiven Klimaaußenpolitik dazu beitragen, die Ziele des Abkommens umzusetzen. Dafür setzt sich die Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › etwa im Rahmen des Petersberger Klimadialogs ein, zu dem jährlich hochrangige Staatenvertreter und -vertreterinnen aus aller Welt in Deutschland zusammenkommen, um die Weichen für erfolgreiche Verhandlungen bei den Weltklimakonferenzen zu stellen. Die Bundesregierung unterstützt auch aktiv die Arbeit des Weltklimarates (IPCC), dessen Berichte den weltweit aktuellen Stand der Klimaforschung zusammenfassen sowie bewerten und somit eine wichtige Basis für eine wissenschaftsbasierte Klimapolitik darstellen.
Unterstützung von Entwicklungsländern
Deutschland steht zu seiner Verantwortung, Entwicklungsländer bei der Umsetzung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Die Industriestaaten haben sich verpflichtet, dafür insgesamt jährlich 100 Milliarden Dollar ab 2020 zu mobilisieren. Deutschland steuerte 2020 etwa fünf Milliarden Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › aus Haushaltsmitteln bei, bis spätestens 2025 soll der Beitrag auf sechs Milliarden Euro steigen. Diese Zielmarke hat Deutschland schon 2022 übertroffen, mit 6,39 Milliarden Euro.
Deutschland treibt zudem aktiv Klimakooperationen mit anderen Ländern voran und unterstützt zum Beispiel Staaten im Rahmen der 2016 gegründeten NDC-Partnerschaft dabei, ihre nationalen Klimaschutzziele zu erreichen.
Deutschland nutzte auch seine G7-Präsidentschaft im Jahr 2022 dafür, sich für internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz einzusetzen. Auf deutsche Initiative verständigten sich die G7-Staaten auf die Gründung eines Klimaclubs, der grundsätzlich allen Ländern offenstehen soll. Darüber hinaus bekannten sich die G7 dazu, Energiewendepartnerschaften voranzutreiben, die sogenannten Just Energy Transition Partnerships (JETP). Diese Partnerschaften mit klimapolitischen Schlüsselländern im globalen Süden stellen einen wichtigen Hebel zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens dar. Die erste Partnerschaft dieser Art wurde auf der Weltklimakonferenz 2021 mit Südafrika vereinbart. 2022 wurden JETPs mit Indonesien und Vietnam abgeschlossen, 2023 folgte eine Partnerschaft mit Senegal.