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Starke Netzwerke: Gesundheitsforschung in Deutschland

Gesundheitsforschung geht den Ursachen für Volks- und Infektionskrankheiten auf den Grund und nutzt damit direkt den Patientinnen und Patienten.
Gesundheitsforschung
Gorodenkoff/stock.adobe.com

Gesundheitsforschung stellt den Mensch in den Mittelpunkt – ihre Ergebnisse sollen Erkrankten möglichst schnell zugutekommen und darüber hinaus die Prävention verbessern. Die Corona-Pandemie hat die Notwendigkeit einer ambitionierten Gesundheitsforschung einmal mehr deutlich gemacht. Mit dem ersten Test zum Nachweis einer SARS-Cov-2-Infektion und dem ersten in der EU zugelassenen Impfstoff leistete Deutschland hier wichtige Beiträge.

Möglich sind solche Erfolge vor allem durch starke Netzwerke und groß angelegte Studien, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) umfassend fördert. Bereits seit 2009 baut es die „Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung“ auf. Inzwischen gibt es sechs Zentren, die sich auf rund 80 Standorte mit mehr als 100 beteiligten Hochschulen, Kliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen verteilen. Sie konzentrieren sich auf die Themen Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen, Lungenforschung und neurodegenerative Erkrankungen. Zwei weitere Zentren sind geplant.

Europaweit einmalige Studie mit 200.000 Teilnehmenden

Auch die NAKO-Gesundheitsstudie dient dem Kampf gegen Volkskrankheiten. Die rund 200.000 Teilnehmenden werden über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren beobachtet – mit Blick auf ihre Gesundheit, ihre Lebensgewohnheiten, Umwelteinflüsse und vieles mehr. Wegen ihrer Größenordnung und fachlichen Tiefe gilt die vom BMBF, der Helmholtz-Gemeinschaft Helmholtz-Gemeinschaft Mit ihren 18 Forschungszentren, einem Jahresbudget von 4,5 Milliarden Euro und mehr als 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Helmholtz-Gemeinschaft Deutschlands größte Wissenschaftsorganisation. Sie engagiert sich in den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Luft- und… Mehr erfahren › und den beteiligten Bundesländern finanzierte Studie in Europa als einmalig.

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat das BMBF zudem 2020 das „Netzwerk Universitätsmedizin“ ins Leben gerufen. Alle deutschen Universitätskliniken sind Teil dieser Partnerschaft. Sie tauschen darin ihre Erfahrungen mit der Behandlung von an Covid-19 Erkrankten aus und arbeiten gemeinsam an Projekten zur Eindämmung des Corona-Virus. Das Netzwerk soll über die Pandemie hinaus bestehen, um auch auf künftige Krisen gut vorbereitet zu sein.

Ein weiterer Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie ist die Entwicklung von Impfstoffen. Deutschland ist Gründungsmitglied der internationalen Impf-Initiative CEPI. Das BMBF förderte CEPI zwischen 2017 und 2021 mit 90 Millionen Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › und stellte wegen der Pandemie zusätzliche Mittel zur Verfügung. Seit 2020 gibt es zudem ein Sonderprogramm mit einem Volumen von 750 Millionen Euro zur Stärkung der Impfstoffforschung in Deutschland. Zu den geförderten Firmen gehört auch der Impfstoffentwickler BioNTech, dessen Vakzine im Dezember 2020 zugelassen wurde.